Trichodectidae - Gliricola porcelli

Haarlinge beim Meerschweinchen

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Haarlinge sind wirklich lästige Parasiten beim Meerschweinchen. Sie befinden sich, je nach Schwere des Befalls, überall auf dem Körper im Fell der Meerschweinchen und verbreiten sich rasch. Haut- und Fellprobleme sind die Folge. Im weiteren Verlauf greifen die Haarlinge auch den Allgemeinzustand des Tieres an.

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Haarlinge gehören zu der Gruppe der Parasiten, welche das Meerschweinchen befallen können. Grundsätzliche Informationen zu Parasiten gibt es auf der entsprechend verlinkten Seite. Eine konsequente Behandlung ist nötig, wenn ein Tier auf dem Körper Haarlinge als Untermieter bekommen hat. Für den Menschen sind Haarlinge ungefährlich, doch das Meerschweinchen hat arg mit den Parasiten zu kämpfen, und im fortschreitenden Befall kann ein Meerschweinchen[1] in Folge von Erschöpfung sogar an Haarlingen sterben. Deshalb behandelt euer Tier!

 Haarlinge übertragen sich durch direkten Körperkontakt von Meerschweinchen zu Meerschweinchen. Bei Befall ist die gesamte Gruppe zu behandeln. 

Das sind Haarlinge

Haarlinge gehören zu den so genannten Ektoparasiten und sind als Tierläuse bekannt. Das bedeutet, dass sie ausschließlich auf dem Oberkörper des Tieres siedeln und sich vermehren. Sie sind spezifiziert als flügellose Insekten. Haarlinge ernähren sich von der Haut des Meerschweinchens und bleiben auf dem Wirt, gehören also nicht zu den Blutsaugern. Trotzdem können sie gefährlich für das Tier werden, da sie sowohl den Körper als auch das Immunsystem schwächen und das Meerschweinchen, ist es erstmal mit Haarlingen befallen, schnell anfällig wird für weitere Krankheiten.

Krankheitsüberträger

Zudem sind Ektoparasiten häufig Überträger weiterer Krankheiten und Parasiten wie z.B. Bandwürmer. Insgesamt gibt es vier verschiedene Arten in 18 Gattungen, wovon jedoch nur ein Bruchteil in Europa nachgewiesen wurde. Die Behandlung von Haarlingen ist unabhängig der Art / Gattung immer gleich. Gegen Ende der Wintermonate ist ein Haarlingbefall am wahrscheinlichsten, doch gerade nach Konstitution des Meerschweinchens ist ein Befall ganzjährig möglich.

Herkunft und Ursachen von Haarlingen beim Meerschweinchen

Krankheiten oder Stress begünstigen den Befall von Haarlingen. Woher die Haarlinge kommen ist in der Regel nicht genau zu ermitteln. Die Übertragung durch befallenes Heu oder Stroh gilt als am wahrscheinlichsten und ist kaum präventiv zu begegnen.

Diagnose von Haarlingen

  • Haarlinge sind aufgrund ihrer Größe von 1 – 1,5mm noch mit dem Auge erkennbar und können in der Regel schon vom Halter des Meerschweinchens – notfalls mit einer handelsüblichen Lupe – diagnostiziert werden.
  • Über einen Testfilm-Abklatsch kann der Tierarzt Haarlinge unter dem Mikroskop sicher diagnostizieren.

Symptome bei Haarlingen

Der Befall verläuft in mehreren Stufen, der am Ende sogar im Tod des Tieres münden kann. Deshalb ist eine Behandlung wichtig.

  • Haarausfall und offene, wunde Stellen auf der Haut des Tieres sind typisch.
  • Durch einen von den Parasiten ausgeprägten Juckreiz kratzt sich das Meerschweinchen auffallend häufig.
  • Im späteren Verlauf wirkt das Meerschweinchen apathisch und nimmt kaum mehr am Leben in der Gruppe teil.
  • Das Meerschweinchen ist stark geschwächt.

Behandlung von Haarlingen

Haarlinge lassen sich gut bei Meerschweinchen behandeln. Langhaarmeerschweinchen sollten vor einer medikamentösen Behandlung unbedingt die Haare so kurz wie möglich geschnitten bekommen. Hiermit verringert man den Befall bereits stark.

Empfehlenswert in leichten bis mittelschweren Befällen einzelner Meerschweinchen ist die Behandlung mit Exner Petguard, da es sich um ein rein ökologisches Produkt handelt. Dieses wird auf die befallenen Stellen des Meerschweinchens gesprüht und bewirkt die Verklebung der Atemwege der Haarlinge, sodass diese absterben. Die Behandlung sollte innerhalb von ca. zwei Wochen täglich wiederholt werden, um auch nachwachsende Parasiten zu bekämpfen. Auch die Umgebung sollte mitbehandelt werden. Nach der Behandlung fühlt sich das Fell des Meerschweinchens fettig an. Dies ist völlig normal.

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In besonders schweren Fällen sollte man allerdings nicht zu Exner Petguard greifen, sondern zu einem Spot On Präparat wie z.B. Advantage von Bayer. Gegenüber Advocate ist Advantage bei Haarlingen besser geeignet, da es das für Tierläuse notwendigen Insektizid Imidacloprid enthält, nicht aber das speziell für Milben zuständige Moxidectin, welches zusätzlich bei Advocate vorhanden ist. 1

 Keinesfalls sollten Meerschweinchen gebadet werden! Auch nicht, wenn sie mit Parasiten befallen sind. 
[1] https://www.tierfreunde.bayer.de/de/heimtiere/parasiten/ektoparasiten/bekaempfung/ektoparasitika/
  1. https://lab.meerschweinchen-ratgeber.de/